Laut Zukunftsprognosen werden wir im Jahr 2040 endgültig in der  Gesundheitsgesellschaft  angekommen sein. Gesundheit heute ist Lebenssinn, Lifestyle-Produkt und Statussymbol. Dies wird auch so bleiben, jedoch wird sich das  Grundverständnis von einem „gesunden Leben“ neu definieren. Die heute noch von der Leistungsgesellschaft geprägten Menschen, die sich bis zur Selbst­erschöpfung für ihre Selbstoptimierung verausgaben, kommen langsam aber sicher wieder zu einer gesünderen Lebenseinstellung. Spaß, Freude, Achtsamkeit und vor allem mehr Gelassenheit sind die Grundsteine für das zukünftige gesunde Leben – und das auf allen Ebenen. Die Eigenverantwortlichkeit und die Gesundheitskompetenz des Einzelnen sind gestiegen – gleichzeitig rückt Gesundheit aber auch wieder stärker in die Zuständigkeit der Wirtschaft und Politik. Denn gesunde oder ungesunde Umwelteinflüsse, Lebensmittel, Arbeitsumfelder oder Ausgaben für medizinische Einrichtungen und Aufklärungskampagnen unterliegen nicht nur allein individuellen Maßnahmen. In der vom Zukunftsinstitut veröffentlichten Trendstudie „Health Trends – Gesundes Leben in der Zukunft“ werden etliche Aspekte in Zusammenhang mit Gesundheit beschrieben. Folgend haben wir einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre sowie die Zukunftsaussichten zusammengestellt.

Megatrends muss man nicht voraussagen, denn sie sind schon da und markieren Veränderungen, die uns schon lange prägen und auch noch lange prägen werden. „Sie sind Tiefenströmungen des Wandels“, beschreiben die Zukunftsforscher des Zukunftsinstitutes auf zukunftsinstitut.de. „Ein Megatrend wirkt in jedem einzelnen Menschen und umfasst alle Ebenen der Gesellschaft: Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Technik und Kultur. Megatrends verändern die Welt – zwar langsam, dafür aber grundlegend und langfristig.“ Dies gilt auch für einen der größten Mega-trends des letzten Jahrzehnts – den Megatrend Gesundheit.

Gesundheit ist eng an die Vorstellung von einem jugendlichen Auftreten geknüpft – ein Paradigma, das im Mainstream der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt und auch weiterhin spielen wird. Gesundheit hat in unserer Gesellschaft laut „Health Trends“ einen noch nie dagewesenen hohen Stellenwert erreicht. Individuelles Gesundheitswissen ist zu einer gesellschaftlichen Erwartung und zu einem zentralen Anliegen moderner Menschen im Zeitalter der Individualisierung geworden. Dabei geht es heute mehr um eine gelebte Lebensphilosophie, um Lebenssinn und Status. Eine gute Gesundheit bedeutet ein gutes Lebensgefühl und eine hohe Lebensqualität.

Gesundheit ist Menschenrecht

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte im Jahre 1948, dass der Anspruch auf einen bestmöglichen Gesundheitszustand ein Grundrecht jedes Menschen sei. Tatsächlich investieren weltweit Länder zunehmend in die Verbesserung der Ernährungssituation sowie der hygienischen Bedingungen – was bereits positive Auswirkungen zeigt: Die Lebenserwartung steigt in allen Ländern der Erde beständig an. Menschen leben heute nicht nur länger, sondern sind den größeren und immer länger werdenden Teil ihres Lebens gesund. Diese Entwicklung ist im gleichen Maß auf die medizinischen Fortschritte sowie auf die bessere Medizinversorgung zurückzuführen.

Auf Kosten der Gesundheit

Trotzdem gibt es noch ein ziemliches Ungleichgewicht bezüglich der Voraussetzungen für ein gesundes Leben in den verschiedenen Teilen der Welt. Während manche Länder über die Vorhersagbarkeit von Erkrankungen über neue Technologien zur Erweiterung der eigenen Gesundheit diskutieren, ringen andere Länder noch mit den Basics wie zum Beispiel dem Aufbau einer Basisversorgung und Infrastruktur. Zum Ausgleich bezahlen die modernen Länder offenbar aber ihren Wohlstand mit modernen Zivilisationskrankheiten. Denn während das Gesundheitsbewusstsein in den Industrieländern stark gestiegen ist, nehmen psychische Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen parallel deutlich zu. Die Ursachen liegen in der Berufswelt und eher selten im Privatbereich. In einer Leistungsgesellschaft, in der Personen hauptsächlich nach Erfolg, Jugendlichkeit und Dynamik bewertet werden, gibt es auch eine Kehrseite: Stress, Überforderung und Überarbeitung. Krankenstände sowie Frühpensionierungen aus psychischen Gründen erreichen mittlerweile Rekordwerte.

Gesunde Wertvorstellungen

Unternehmen sind daher in Zukunft stark gefordert, auf ein gesundes Arbeitsumfeld für ihre Mitarbeiter zu achten – statt Kontrolle, Leistungs- und Erfolgsdruck ist mehr Wohlfühlatmosphäre auf allen Ebenen gefragt. Denn auch die Mitarbeiter-erwartungen von morgen ändern sich. Vor allem in Zeiten, in der Kreativ- und Wissensarbeit zum wichtigsten Wirtschaftszweig geworden sind, immer mehr Routinejobs automatisiert werden und die Phase der Übersättigung an Konsumgütern ihren Peak erreicht hat, stellt vor allem die jüngere Generation zunehmend die Frage nach dem Sinn und Zweck von Arbeit an sich – und gerade von solcher, die körperliche und geistige Gesundheit aufs Spiel setzt. Ein wesentlicher Faktor dafür ist, dass diese Generation keine existenziellen Ängste erleben musste, materielle Statussymbole reizen sie kaum und der soziale Status ist nicht mehr von Jobtiteln abhängig. Das führt dazu, dass das bisherige Konzept der „Erwerbsarbeit“ kompromisslos hinterfragt wird. Der Ruf nach einer ausgewogeneren Work-Life-Balance wird jetzt schon lauter. Insofern stimmt der Spruch „dass früher alles besser war“ für die nächste Generation sicher nicht.

Gesunde Lebenseinstellung

Tatsächlich hat die heutige Jugend größtenteils eine gesündere Lebenseinstellung und ein höheres Gesundheitsbewusstsein als ihre Eltern und Großeltern. Alkohol und Zigaretten gehören heute weniger zum coolen Selbstbild und werden deutlich weniger konsumiert. Mittlerweile trinken nur noch halb so viele Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland oder Österreich mindestens einmal pro Woche Alkohol wie noch vor 40 Jahren. Gleichzeitig stieg die Zahl der Nichtraucher und vor allem derer, die niemals Raucher waren. Dies ist sicherlich auf das bestehende Gesundheitsbewusstsein zurückzuführen, aber auch stark auf gesundheitsorientierte Aufklärungskampagnen, die ihren Effekt nicht verfehlt haben – was die Notwendigkeit von politischen Maßnahmen untermauert. Fazit: Eine optimale Gesundheitsvorsorge wird immer eine ganzheitliche Verantwortungsübernahme von allen Seiten erfordern. In Zukunft wird man sich mehr damit auseinandersetzen müssen, wie sich Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für die Gesundheitserhaltung und -verbesserung der Menschen sinnvoll einsetzen können.

Gesunde Wirtschaft & Politik

Der neue Blick auf die Gesundheit des Menschen ist ganzheitlich und bezieht die großen Zusammenhänge mit ein. Diese liegen nicht in der Macht des Einzelnen, sondern werden von den Lebens- und Umgebungsbedingungen gesteuert. Gesundheit kann daher künftig nicht auf das Individuum, seine Konstitution und Verhaltensweisen reduziert werden. Viele Gesundheitsfragen werden künftig global verhandelt werden müssen und können nicht mehr lokal entschieden werden. Themen gibt es mehr als genug – vor allem im Bereich Umweltschutz. Denn ein weiterer Preis, den die moderne Welt allerdings auf Kosten der Gesundheit aller Erdbewohner bezahlt, sind die von Menschenhand erzeugten ökologischen Probleme wie z.B. der Klimawandel. Gleichfalls stellt die Luftverschmutzung global gesehen einen der größten gesundheitlichen Umwelt-Risikofaktoren dar. Unternehmen der Zukunft sind gefordert, ein ausbalanciertes, gesundes Ökosystem und Arbeitsumfeld zu schaffen, das der Umwelt und damit wiederum dem Menschen gut tut. Dafür bedarf es eines kompletten Umdenkens und neuer kreativer Lösungen, wie sie z.B. die „Blue economy“ bereits praktiziert. Es wird sich ein flexibles, effektives System etablieren, das umwelt- und gesundheitsbezogene, wirtschaftliche und soziale Ziele vereint.

Jung & gesund alt werden

Der Traum der ewigen Jugend ist wahrscheinlich genauso alt wie der Mensch selbst. Menschen möchten alt werden, aber nicht alt sein und mittlerweile wollen sie auch noch gut und fit dabei aussehen. In diesem Sinn tragen vor allem die älteren Semester – vom Zukunftsinstitut genannten „Forever Youngster“ – einen erheblichen Anteil zum Megatrend Gesundheit bei. Sie investieren Zeit und Geld in ihre Gesundheitsoptimierung und möchten die Begleiterscheinungen des Älterwerdens auf die lange Bank schieben.

Dementsprechend lassen sich vom heutigen Lebensstil der „Forever Youngsters“ Rückschlüsse ziehen, welche Rolle individuelle Gesundheitsvorsorge in Zukunft weiterhin spielen wird. Die Hauptanliegen sind die persönliche Gesundheitsoptimierung, Präventions- und Vermeidungsstrategien sowie eine hohe individuelle Gesundheitskompetenz. Der Wissensbedarf bestätigt bereits die Vielzahl an gesundheitsbezogener Literatur, Communities und Ratgeberseiten im Internet. Ernährung ist dabei gleichfalls ein ganz großes Thema, da sie mittlerweile einen extrem hohen symbolischen Wert bekommen hat. Im Zentrum steht das Wissen um das, was wirklich wichtig ist für das eigene Wohlbefinden: So hat gesundzufriedenes Essverhalten immer auch mit Genussfähigkeit und gesundzufriedenes Bewegungsverhalten nicht mit Leistung, sondern mit Spaß zu tun.

Ernährung ist Lebensgefühl

Menschen drücken heutzutage ihre Lebenseinstellung und ihr Lebensgefühl über ihre Ernährung aus. Ernährungsstile werden immer bewusster und entschiedener getroffen. Was dabei aus medizinischer Sicht tatsächlich gesund und was lediglich gesund zu sein scheinender Lifestyle ist, spielt dabei für das Gesundheitsgefühl nur eine sekundäre Rolle. Biologische, frische und saisonale Produkte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Regionale Lebensmittel erleben sogar einen regelrechten Boom. Sie geben den Menschen das Gefühl, mehr über die Produkte und ihre Herstellung erfahren zu können und erfüllen das Bedürfnis nach Ursprünglichkeit, Authentizität und Nähe. Free-from-Produkte werden in Zukunft aus dem Regal verschwinden. Kunden setzen zunehmend voraus, dass auch für Supermärkte ein gesundes Nahrungsangebot selbstverständlich ist. Die Kunden von morgen wollen nicht mehr auf den Packungsrückseiten prüfen müssen, ob die Lebensmittel aus unnötigen Zusatzstoffen, nicht nachhaltigen oder ungesunden Inhaltsstoffen bestehen.

In Zukunft geht es auch nicht mehr um hauptsächlich bequeme Produkte aus dem Tiefkühlregal oder aus der Dose, sondern um alltagstaugliche Esslösungen, die ein gesünderes Essverhalten fördern und gleichzeitig einen Bezug zu den Nahrungsmitteln ermöglichen. Der Boom von Lieferdiensten ist Zeugnis dieser Entwicklung und geht von der Bio-Gemüsebox über die Rezeptbox, in der alle Zutaten für ein gewünschtes Gericht versammelt sind bis hin zu solchen, die dezidiert gesunde Mahlzeiten ausliefern.

Diese Bewegung gilt jedoch nicht nur für die Märkte, sondern wird zunehmend auch in der Gastronomie umgesetzt. In Farm-to-Table-Restaurants kommen z.B. nur ausgewählte Lebensmittel aus der unmittelbaren Umgebung auf den Tisch. Diese Lokale bewirtschaften oft sogar eigene Acker- und Weideflächen, geben Einblick in deren Kultivierung und die regionalen oder saisonalen Eigenheiten und bereiten die Speisen direkt vor ihren Gästen zu. Die Bewegung zur Hyperregionalität resultiert aus der Suche des Verbrauchers nach Identität, Verwurzelung und Selbsterfahrung dessen, was der Mensch ist und isst.

Megamarkt Gesundheit

So ist Gesundheit nach und nach zu einem begehrten Konsumgut und Lifestyle-Produkt geworden. Menschen sind bereit, etwas für ihr Wohlbefinden bzw. für ihre Heilung zu tun – und wenn es sein muss, dafür zu bezahlen. Ausgaben in die Gesundheitsversorgung werden als Investitionen in Lebensqualität gesehen. Das macht Gesundheit zu einem Verkaufsargument in vielen Branchen. Die Gesundheitsbranche zählt zu den am stärksten wachsenden Bereichen. Sie entwickelte sich volkswirtschaftlich zu einem der wichtigsten Eckpfeiler und schuf viele neue Arbeitsmöglichkeiten.

Mit dem Gesundheitsargument entstand neben der klassischen, öffentlichen Gesundheitsversorgung rund um die Bereiche Ernährung, Körper, Sport, komplementärmedizinische Therapien oder Lebensqualität ein neuer, zweiter Gesundheitsmarkt, der noch lange nicht ausgeschöpft ist. Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen sind mittlerweile immer und überall erhältlich. Ob gesunde, gesundheitsunterstützende oder heilende Lebensmittel, Präparate, Therapien, Sportgeräte oder technische Hilfsmittel, Wellnessangebote, Gesundheitsvorsorgen, Gesundheitsreisen etc. – der zweite Gesundheitsmarkt hat bereits an den klassischen ersten Gesundheitsmarkt angeschlossen.
Auch technische Hilfsmittel zur Kontrolle des eigenen Gesundheitszustandes sind mittlerweile Bestandteil des individuellen Gesundheitsmanagements. Self-Tracking mithilfe des Handys, aber auch mit Wearables wie Fitnessarmbänder oder Uhren, die die Pulsfrequenz messen, Schritte zählen, Ernährung kontrollieren etc. wird immer häufiger praktiziert. Laut den Prognosen des Zukunftsinstitutes werden wir 2040 in einer kompletten Gesundheitsgesellschaft angekommen sein.

Der Gesundheitssektor wird sich somit weiterhin von einem regulierten Angebotsmarkt zu einem vielseitigen Nachfragemarkt entwickeln. Allein die erheblich steigende Zahl an  komplementärmedizinsichen und ganzheitlich denkenden Ärzten, Therapeuten und Praktikern belegt den großen Wandel und die Demokratisierung des ersten Gesundheitsmarktes. Die Demokratisierung der Gesundheit ist in vollem Gange und macht auch nicht Halt vor dem bisherigen medizinischen System.

Medizin im Wandel

Individuelles Gesundheitswissen ist zu einer gesellschaftlichen Erwartung geworden und wird primär als selbstverantwortliche Aufgabe jedes Einzelnen wahrgenommen. Die Gestaltung der eigenen Gesundheit ist im Zeitalter der Individualisierung nicht nur Voraussetzung, sondern auch Wunsch der Menschen. Dies führt dazu, dass Ärzte sich zunehmend mit mündigen Patienten konfrontiert sehen, die auch aufgrund des Internets bestens informiert sind und nicht mit einem „Gott in Weiß“, sondern auf Augenhöhe kommunizieren wollen. Zudem möchten sie auch ganzheitlich wahrgenommen werden. Während viele Patienten in den letzten Jahren der klassischen Schulmedizin zunehmend misstrauen, zählt paradoxerweise auch der Berufsstand der Ärzte mittlerweile zu den am höchsten Burn-out- und suizidgefährdeten. Ärzten fehlt die Zeit, den Patienten, der immer mehr zum Kunden wird, in seiner Ganzheit zu erfassen.

Die Folge ist eine steigende Anzahl von anerkannten Angeboten, aber auch dubiosen, die dem Begriff Komplementär- oder Alternativmedizin nicht gerecht werden. Gesucht wird also eine neue Vertrauenskultur in der Gesundheitsbranche. Daher ist die Herausforderung für die  (Komplementär-)Medizin von morgen Ganzheitlichkeit, Transparenz, Selbstverwaltung und Ehrlichkeit. Dies wird umso relevanter, je stärker die Digitalisierung fortschreitet. Menschen informieren und tauschen sich in Foren aus und vertrauen mehr auf die Meinung von Betroffenen als von Experten. Dieses Verhalten wird zunehmend Medizin und Märkte bestimmen und nachhaltig verändern.

Lebensqualität im Alter

Nichtsdestotrotz wird der medizinische Fortschritt aber auch in Zukunft dafür sorgen, dass sich gesundheitliche Einschränkungen im Alter sowie die Kosten für die Pflege in Grenzen halten werden. Zudem wird es ein größeres Angebot an nicht-stationären sowie auch privaten Behandlungen geben. Durch die Fokussierung auf ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter in vertrauter Umgebung wird gleichfalls die Nachfrage nach mobiler bzw. ambulanter Pflege ansteigen.

Ein weiterer wichtiger Sektor, der sich durch neue Technologien verändern wird und den zukünftigen Pflegebedürftigen komplett neue Möglichkeiten eröffnen wird, ist die Telemedizin. Durch die stets verbesserten Vernetzungsmöglichkeiten mit medizinischen Einrichtungen und technologischen Hilfsmitteln werden hilfsbedürftige Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden betreut – und sei es mithilfe von Robotern. Auch die Fortschritte in Richtung medizinische Genetik lassen erkennen, dass mittels „Gen-Editing“ und „Gen-Doping“ Gesundheit bis ins hohe Alter machbar sein könnte. Damit ergibt sich eine Methodenvielfalt, die sich an den jeweiligen Bedürfnissen ausrichtet und die Altersmedizin als zentralen Gesundheitsplayer positioniert. „Ganzheitlichkeit“ könnte gerade hier gelebte Realität werden.

Der neue Zeitgeist: Achtsamkeit & Gelassenheit

Es gibt aber noch eine weitere Option, glücklich zu altern – Gelassenheit. Dem Selbstoptimierungstrend setzt sich zunehmend ein anderer Trend entgegen: ein achtsamer und zugleich gelassener Zugang zur eigenen Gesundheit. Gelassen sein heißt, loslassen zu können von einem leistungsorientierten Selbst-optimierungsgedanken. Im Zentrum steht das Wissen um das, was wirklich wichtig ist für das eigene Wohlbefinden. Denn seit Gesundheit als körperlich-geistig-seelischer Prozess wahrgenommen wird, haben sich die Menschen in ihren Bemühungen in der Selbstperfektion auf körperlicher oder psychischer Ebene überschlagen. Jedoch liegt es in der Natur der Sache, dass Harmonie nicht mit Druck und mit Leistungsorientierung einhergeht.

Die Chance liegt in einem achtsameren Umgang auf allen Ebenen. Wenn Menschen im Laufe der Zeit begreifen, dass das Alter eine schöne und wichtige Lebensphase ist, in der man gelassen und weise auf die Früchte der Lebenserfahrung zurückgreifen kann – sind sie bereits im nächsten sozialen Trend „Mind Balancing“ und „Mindfulness“ angekommen. Dieser entwickelt sich gerade zum neuen Megatrend und bewirkt gleichzeitig mehr Achtsamkeit seitens der Gesellschaft gegenüber dem alternden Menschen. Dadurch können auch die „neuen Alten“ ihren Altersvorteil ausleben und mehr Gelassenheit entwickeln, ohne dabei zwanghaft jung aussehen zu müssen.

Achtsamkeit und Gelassenheit zeichnen jetzt den neuen Zeitgeist aus. Statt übertriebener Suche nach Lebensenergie wird wieder der Weg zum Ziel. Gelassenheit ist mehr eine Kompetenz als ein psychischer Momentzustand: Es geht um das Wissen, was die eigene Gesundzufriedenheit ist, wie man positive Elemente im Leben verstärken und andere bewusst fallen lassen kann, um in einem fließenden Gleichgewicht zu sein und zu bleiben.

Quelle: Trendstudie „Health Trends“, Gesundes Leben in der Zukunft
Infos & Buch: zukunftsinstitut.de

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