Einen Grund für eine Haarentfernung gibt es meist. Ob störender Damenbart, Intimrasur, aalglatte Beine oder Männerbrust: Schönheit ist Kultur-, Mode- und vor allem Ansichts- und Wohlfühlsache. Während früher starker Haarwuchs Männlichkeit, Freiheit und Stärke symbolisierte, ist ein aalglatter Mann – trotzdem der Vollbart derzeit Hochsaison hat – für unsere heutige Gesellschaft attraktiv. Außerdem führen die derzeitigen Schönheitsideale  immer mehr dazu, dass Frauen und Männer bis hin zu ihren intimsten Zonen immer mehr Haare lassen.

Methoden der (Ganzkörper-) Haarentfernung gibt es zahlreiche und mehr oder weniger schmerzhafte sowie mehr oder weniger dauerhafte. Die sonnenärmere Zeit ist die beste Zeit für permanente Haarentfernung. Wir haben alte und neue Methoden der Enthaarung mit ihren Vor- und Nachteilen genauer unter die Lupe genommen.

Haarentfernung mittels Rasur: günstig, einfach aber mit Nachwuchs

Die älteste und schnellste, aber auch am wenigsten dauerhafte Variante der Depilation ist das Rasieren. Was bei leichtem Haarwuchs okay, aber bei einem starken Haarwuchs eher mühsam ist. Abgesehen davon, dass man sich beim raschen Rasieren doch oft verletzt, wachsen die Haare naturgemäß täglich nach. Die harten Stoppeln können kratzen und jucken, was bei Männern auf der Brust (vor allem den jeweiligen Partnerinnen), aber auch generell an den Beinen unangenehm sein kann. Vorteil: Es ist immer noch die günstigste Variante und man braucht nicht viel Wissen dazu.

Haarentfernung mittels Depliation: schmerzfrei aber irritierend

Enthaarungscremen sind zwar in der Anwendung generell schmerzfrei, jedoch sind die Cremen oft aggressiv und führen bei langfristiger Anwendung häufig zu Hautirritationen. Vor allem zur Schamhaarentfernung oder im Gesicht ist von dieser Depilationsform abzuraten.

Haarentfernung mittels Epilation: schmerzhaft aber effektiv

Während bei der Depilation nur der sichtbare Teil der Haare entfernt wird, wird bei der Epilation das Haar gleich mit der Haarwurzel entfernt. Was somit bedeutet: Die Epilation ist meist schmerzhafter, dafür aber nur alle drei bis vier Wochen anzuwenden, denn bei allen Methoden der Epilation wird das Haarwachstum mit der Zeit immer schwächer.

Epilationsverfahren mit Wachs, ob kalt oder warm, sind eine schon lange verwendete Methode. An heiklen Stellen mit dünner Haut wie z.B. in der Bikinizone ist sie jedoch sehr schmerzhaft. Man braucht ja nur an den Effekt beim Abreißen eines kleinen Pflasters zu denken … Da chemisch hergestelltes Wachs oft zu Unverträglichkeiten und Hautreaktionen führen kann, wird mittlerweile immer öfter hautschonender Zuckerwachs verwendet.

Auch ziemlich schmerzhaft, aber gründlich und sehr effektiv ist die gute alte Haarentfernung mit Epiliergeräten und Pinzetten. Dabei werden Härchen aus ihrem Haarschaft gerissen.

Bei der Nadelepilation, auch Elektroepilation genannt, wird mittels einer dünnen Nadel, die in den Haarkanal (Follikel) eingeführt und unter Strom gesetzt wird, die Haarwurzel zerstört. Weil Haar für Haar „gestochen“ wird, ist die Elektroepilation zeitaufwändig und kann ebenfalls sehr schmerzhaft sein. Andererseits ist die Nadelepilation ein Verfahren, das Haare jeden Farbtons wirklich dauerhaft entfernt. Auch dunkle bzw. gebräunte Haut ist im Gegensatz zum Laser problemlos zu behandeln. Womit wir auch schon bei den heute topmodernen Lichtmethoden wären.

Neue, sanfte Methoden: haarlos im Licht

Langfristigere und schmerzfreiere Lösungen sind Haarentfernungen auf Lichtbasis. Lichtbasierte Methoden wie Laser und IPL (intense pulsed light) funktionieren so, dass die Erhitzung des Melanins, also der Farbpigmente in den Haaren, dazu führt, dass die Haarwurzel verödet wird.

Das macht Behandlungen bei sehr hellem Haar oder sehr dunkler Haut schwierig. Bei weißen bzw. stark blonden, roten oder grauen Haaren ist das aufgrund des fehlenden Melanins nicht oder nur begrenzt möglich. Bei dunkler Haut, Leberflecken, Muttermalen oder Tätowierungen kann es vorkommen, dass sich die Haare farblich nicht ausreichend von der Haut abheben. Allein diese Gründe sind genug, um sich von erfahrenen Dermatologen oder Kosmetikern behandeln oder zumindest beraten zu lassen, ob der jeweilige Hautton überhaupt geeignet ist.

Laser & IPL

Während beim Lasern jedes Haar einzeln behandelt wird, kann mit der IPL-Technik eine größere Fläche in einem Arbeitsgang behandelt werden. IPL stellt heute die sanfteste der dauerhaften Haarentfernungsmethoden dar. Das rote Impulslicht dringt in einer bestimmten Wellenlänge durch die Haut ein und wird in den tieferen Schichten absorbiert. Durch die Wärmeentwicklung in der Haut kommt es zur thermischen Zerstörung der Haarwurzel und das Haar fällt aus.

Allerdings sind mehrere Anwendungen notwendig, da sich generell nicht alle Haare gleichzeitig in der gleichen Wachstumsphase befinden. Im Allgemeinen sind aber nach acht bis zehn Sitzungen sämtliche Haare für zwei bis drei Jahre verschwunden. Durch gezielte Manipulation der Bestrahlungsintensität kann nicht nur der Haarwuchs optimal und individuell abgestimmt im Zaum gehalten werden, auch andere kosmetische Behandlungen können mit IPL durchgeführt werden.

Wunderbarer Nebeneffekt: Anti-Aiging

Ein toller Nebeneffekt ist, dass eine Hautverjüngung durch Stimulation der Kollagensynthese (=Aufbau) in den tieferen Hautschichten bewirkt werden kann. Auch Narben und vaskuläre Läsionen wie Besenreißer oder kleine Äderchen können mit IPL erfolgreich behandelt werden. Ebenso werden Altersflecken  abgeschwächt, weil IPL auf den Melaninhaushalt der Haut einwirkt.

Für eine erfolgreiche und gesunde Behandlung ohne Nebenwirkungen ist fundiertes Wissen bezüglich Hautanatomie sowie korrekter Anwendung der IPLMethode Grundvoraussetzung und sollte nur im Fachinstitut oder beim speziell dafür ausgebildeten Arzt in Anspruch genommen werden.

Martina Reitinger

Vorheriger ArtikelWeihrauch: Das Geschenk der Könige
Nächster ArtikelAustrian World Music: Back to the Wuarzeln