Als Kind in einer mehrsprachigen, multikulturellen Umgebung aufgewachsen, zwischen verschiedenen Religionen und gesellschaftlichen Vorschriften hatte es Anita Moorjani nicht leicht, irgendwo dazuzugehören. Für die Einen zu dunkelhäutig, für die Anderen zu wenig unterwürfig, lebte sie ein Leben zwischen Schuld- und Schamgefühlen, schlechtem Gewissen, Ausgrenzungen, Demütigungen und Gemeinheiten. Angst und Schuld prägten ihre kindliche Seele, und diese Gefühle sollten sie bis ins Erwachsenenalter begleiten.
Ihre schlimmste Erfahrung gipfelte in einer Krebserkrankung, die gleichzeitig das Beste war, was ihr im Leben passieren konnte. Während ihr Körper bereits im Koma in den letzten Atemzügen lag, war sie bei vollem Bewusstsein und verbunden mit der göttlichen Uressenz des Lebens.

Sie begegnete weder Buddha, noch Allah, noch Jesus oder einem verurteilenden bösen Gott, der sie in die Hölle schicken wollte, sondern einer immensen, unendlichen, bedingungslosen Liebe. Einer heilenden Urkraft des Lebens, die in uns allen ist und uns alle und alles miteinander verbindet. Sie erkannte, dass der Mensch viel größer, stärker und lichtvoller ist, als er meist weiß, und dass wir uns alle heilen können. So starb Anita Moorjani tatsächlich, um zu leben. Seit ihrer Nahtoderfahrung ist sie – medizinisch bestätigt – komplett geheilt.

Aber nicht nur vom Krebs, sondern auch von ihren Ängsten, Zweifel und Selbsterniedrigungen. Sie lebt ein aufregendes neues Leben voller Urvertrauen, dass alles seinen Sinn hat: jede Krankheit, jedes Problem. Ihre neue Lebensaufgabe sieht Anita Moorjani nun darin, Menschen aus ganzem Herzen zu inspirieren und aufzuklären. Seit ihrer Krebskrankheit, die nach vierjährigem Kampf in einer Nahtoderfahrung endete, weiß Anita Moorjani nicht nur „woher wir kommen und wohin wir gehen“. Sie weiß, das alles sowieso immer und gleichzeitig schon da ist.

Der Himmel ist ein Bewusstseinszustand und nicht ein Ort. Was wir alle brauchen, um ein auf allen Ebenen gesundes, glückliches, erfülltes Leben zu leben, ist in erster Linie Selbst-liebe. Was so simpel klingt, ist aber für die meisten Menschen schwierig. Viele gesellschaftliche, kulturelle, soziale oder religiöse Gründe halten Menschen davon ab, wirklich so zu sein, wie sie sind, und ihren inneren Impulsen zu folgen. Dazu kommen schlechte Erfahrungen, die in der Kindheit gemacht wurden und zu falschen Rückschlüssen verleiten, nicht liebenswert zu sein oder immer alles falsch zu machen.

Eine neue Realität

Anita Moorjani weiß durch ihre tiefgreifende Erfahrung am eigenen Körper, dass wir einem großen Irrglauben unterliegen, wenn wir uns ständig kleiner machen, als wir sind. „Ich glaube, dass die größten Wahrheiten des Universums nicht außerhalb von uns, nicht im Studium der Sterne und Planeten liegen. Sie finden sich tief in unserem Inneren, in der Großartigkeit unseres Herzens, unseres Geistes und unserer Seele. Solange wir nicht verstehen, was in uns innewohnt, können wir nicht verstehen, was draußen ist.

Ich erzähle hier meine Geschichte in der Hoffnung, Ihr Herz in irgendeiner Weise zu berühren und Sie an Ihre eigene Großartigkeit zu erinnern“, so die einleitenden Worte in ihrem ersten Buch „Dying to be me“ (deutsche Fassung „Heilung im Licht“). Ihre Erkenntnisse über „Gott und die Welt“ beschreibt sie in ihrer herzerfrischenden authentischen Art, ohne jemanden bekehren oder überzeugen zu wollen. Sie möchte die Menschen wissen lassen, dass sie Macht über sich selbst haben und nicht ausgelieferte Opfer von Umständen sind.

Alles ist gut

Mittlerweile ist es zehn Jahre her, dass sie „neu geboren“ wurde und unter den „Normalsterblichen“ verweilt. Zurück in unserer Dimension muss auch sie sich trotz ihrer tiefgreifenden Erfahrung immer wieder zurückbesinnen, um nicht in die alten Muster und Ängste zu verfallen. Bis heute tritt sie weltweit ständig in vielen Radio- und Fernsehsendungen auf und ist beliebte Gastrednerin bei großen Veranstaltungen. Doch je mehr Bekanntheit sie erlangte, desto mehr Menschen kamen mit ihrer Geschichte, ihren Ängsten, Problemen und Fragen auf sie zu. Überfordert mit dem Leid der Welt und mit anfänglichen Schwierigkeiten, an ihrem vorherigen Leben anzuschließen, muss auch sie sich immer wieder auf ihr Erlebnis rückbesinnen, um wieder neue Kraft zu schöpfen. Dies alles veranlasste sie nun, ihr zweites Buch „What if this is heaven“ zu schreiben.

Hilf dir selbst, dann …

Das neue Buch ist als Selbsthilfeprogramm gedacht, da die vielen Antworten bei Jedem selbst und nicht bei ihr liegen. Sie will weder Guru sein, noch anderen Menschen sagen, was sie tun sollen. Unter dem deutschen Titel „Finde deinen Himmel auf Erden“ greift sie im neuen Buch zehn weit verbreitete beeinflussende Mythen auf und setzt dem positive Thesen entgegen, die nicht auf Schuld, Scham und Angst, sondern auf Liebe, Annahme und Vertrauen basieren.

„Du bekommst, was du verdienst“, „Sich selbst zu lieben ist egoistisch“, „Wahre Liebe erträgt alles“ oder „Nach dem Tod zahlen wir für unsere Sünden“ und „Spirituelle Menchen haben kein Ego“ sind einige Beispiele. Beim Mythos „Unser Gesundheitswesen sorgt für unsere Gesundheit“ kritisiert sie das Krankheits(un)wesen unserer Zeit und, dass man ständig gegen etwas in seinem Körper zu kämpfen hat. „Unser Körper ist kein Kriegsgebiet, und wir müssen aufhören, ihn als solches zu behandeln.

Krebs oder eine andere Krankheit zu bekommen kann Fluch oder Segen sein, je nachdem, wie unsere innere Haltung dazu aussieht. Krankheit ist kein Übel, das ausgemerzt werden muss. Sie ist weder das Resultat von schlechtem Karma aus einem früheren Leben, noch die Folge von negativem Denken,“ so Anita Moorjani – und sie muss es ja wissen. Wer es nicht glaubt, schaut sich am Besten das Video an.

Infos und Details: anitamoorjani.com, facebook.com/Anita.Moorjani, randomhouse.de

 

„Finde deinen Himmel auf Erden – Warum wir nicht sterben müssen, um Liebe und Einheit zu erfahren“; Das Selbsthilfeprogramm zu „Heilung im Licht“, Anita Moorjani; Verlag: Arkana, 2014; ISBN: 978-3-442-34212-9

„Heilung im Licht – Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde“; Anita Moorjani, 2016; Verlag: Arkana ISBN: 978-3-442-34118-4

Magazin Zoë 06/16

Vorheriger ArtikelBrennende Kammern beleuchtet das Schicksal der Hugenotten
Nächster ArtikelSOS-Ballon – erster Wiener Sozialmarkt für Kinder