Nur ein Fünftel der Menschen, die abnehmen wollen, können tatsächlich langfristig ihr Gewicht halten. Der Grund dafür ist, dass nicht nur der Wille, und sei er noch so eisern, etwas bewirken kann, sondern der innere Glaube im Grunde das Kommando hat. Schon Hermes Trismegistos wusste: wie innen so außen, wie oben so unten, wie im Mikrokosmos so auch im Makrokosmos. „Es ist auf die Dauer wenig erfolgreich, wenn ich nur im Außen durch weniger essen oder mehr Bewegung mein Gewicht verändere und abnehme, wenn ich gleichzeitig in meinem Inneren an Überzeugungen festhalte, die meine verlorenen Kilos wieder zurückbringen“, weiß Christa Saitz, Dipl. Mentaltrainerin, Spiegelgesetz-Coach und Buchautorin, aus Erfahrung. „Alle Menschen, Situationen, Lebensumstände und der Zustand unseres Körpers sind Spiegelbilder, in denen wir erkennen können, was wir vorwiegend über uns selbst, andere sowie über das Leben denken und glauben“, so die Fachfrau.

Christa Saitz blickt als ehemalige Kursleiterin in einer Abnehmgruppe auf 25 Jahre Erfahrung mit zahlreichen diätwilligen Menschen zurück. Eines weiß sie aus der Zeit mit Sicherheit: nur ein Fünftel der Menschen konnte das Gewicht tatsächlich langfristig halten. Jedoch die wenigen, die es tatsächlich langfristig schafften, nahmen immer gleichzeitig tiefgehende Umstellungen in ihrem Leben vor. „Übergewicht entsteht stark auf Grund von inneren Ursachen“, ist die Expertin überzeugt und weiß heute, dass das Gewicht einem viel (ge)Wichtiges über sich selbst verraten kann. „Es macht den Menschen darauf aufmerksam, was er eigentlich in seinem Leben tun sollte, d.h. welche Potentiale er nicht lebt. „Das Spiegelgesetz ist für mich der wichtigste Schlüssel zum Schlankwerden und bleiben“, schildert die heute 71-Jährige. „Ich habe in meinem Leben enorm viel umgestellt und bin von der gefräßigen Raupe zum freien und leichten Schmetterling geworden.“

Das Spiegel-Bild

Das Spiegelgesetz hat, wie der Name schon sagt, eine Spiegelfunktion. Ähnlich wie im Außen, wenn man sich im Spiegel betrachtet und feststellt, wie man aussieht. „Wenn mir die Haare zu Berge stehen, nützt es nichts, wenn ich den Badezimmerspiegel frisiere – ich muss es an mir machen“, macht Christa Saitz klar. „Erst dann verändere ich mich und so ist es auch bei den inneren Dingen. Wir sehen aber meist das Problem nur im Außen, d.h., was uns stört, immer nur im anderen. Wir wollen, dass sich der andere ändert, damit es uns wieder gut geht. Der andere kann sich ändern, wenn er dazu bereit ist oder eben auch nicht. Wir haben aber immer die Wahl, uns und unsere Denkweisen zu verändern. Schon dieses Wissen ist hilfreich, weil wir uns dann nicht ohnmächtig ausgeliefert fühlen.“

Innere Spiegelbilder sind in der Regel Personen, die einen aufregen; Situationen, unter denen man leidet, unbefriedigende Lebensumstände, Probleme, die wie ein roter Faden im Leben immer wieder auftauchen, und natürlich körperliche Symptome, unter denen wir leiden. Kurzum alles, was einen emotional aus dem Gleichgewicht bringt. Das Spiegelgesetz kann einem helfen, sehr wichtige Erkenntnisse über einen selbst zu erfahren und vor allem den richtigen Ansatzpunkt zu finden, um eine Veränderung herbeizuführen. Denn alles hängt im inneren Spiegel betrachtet mit einem selbst zusammen. „Aber es betrifft auch alle anderen Dinge“, so Christa Saitz. „Ob es Vorfälle mit dem Auto sind, das Bankkonto, der Partner, Eltern, Kinder oder die Haustiere – wir können alle und alles so betrachten wie in Spiegeln. Wir sehen uns in ihnen und wir spiegeln uns in ihnen. Das Schöne ist, wir können sofort etwas machen, wenn wir wissen, was zeigt mir das über mich, was verrät mir das über mich. Und das funktioniert immer.“

 

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