Tattoos dienen bei beiden Geschlechtern dazu, z.B. die sexuelle Attraktivität zu betonen, aber vor allem der Selbstexpression.  Tätowierungen werden mittlerweile von Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe getragen und sind nun auch in der westlichen Welt weit verbreitet. Die Diskussionen über gesundheitliche Risiken von Farbstoffen beschäftigen aber auch die Mediziner.

Tätowierungen hatten in der Vergangenheit in einigen Kulturen und Gesellschaften eine enge Verbindung zu bestimmten Gruppen oder Subkulturen, einschließlich einiger Krimineller und Insassen von Gefängnissen. In einigen Fällen wurden Tätowierungen verwendet, um Mitgliedschaft in einer bestimmten kriminellen Organisation oder Bande zu kennzeichnen, oder um persönliche Informationen wie kriminelle Erfolge oder Straftaten zu symbolisieren.

Insbesondere im 20. Jahrhundert wurden Tätowierungen in vielen Teilen der westlichen Welt mit einem gewissen sozialen Stigma in Verbindung gebracht und waren in der breiteren Gesellschaft weniger verbreitet als heute. Einige Menschen betrachteten Tätowierungen als Zeichen von Rebellion, Außenseitertum oder Kriminalität, was dazu beitrug, dass sie in einigen Gesellschaften eher von bestimmten Gruppen, wie Seeleuten, Motorradfahrern oder Mitgliedern von Subkulturen, getragen wurden.

Jedoch hat sich diese Wahrnehmung in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Tätowierungen sind heute viel stärker in der Mainstream-Kultur akzeptiert und haben ihren Platz als Form der Selbstexpression und Körperkunst gefunden. Die Motivationen für Tätowierungen sind vielfältig, und sie werden von Menschen unterschiedlicher sozialer, kultureller und beruflicher Hintergründe getragen. Menschen entscheiden sich aus einer Vielzahl von Gründen für Tätowierungen.

Selbstausdruck und Individualität: Viele Menschen sehen Tätowierungen als eine Möglichkeit, ihre Persönlichkeit, ihre Werte und ihre Lebenserfahrungen auszudrücken. Ein Tattoo kann einzigartig sein und eine persönliche Bedeutung haben.

Erinnerungen und Bedeutung: Einige Menschen entscheiden sich für Tätowierungen, um wichtige Ereignisse, Personen oder Lebensabschnitte zu würdigen oder zu erinnern. Das Tattoo kann als Symbol für Liebe, Freundschaft, Verlust oder Überwindung von Hindernissen dienen.

Ästhetik und Kunst: Viele betrachten Tätowierungen als eine Form der Körperkunst und wählen Designs aus ästhetischen Gründen. Sie schätzen die Schönheit und Komplexität von Tätowierungen als Kunstform.

Spiritualität und Kultur: In einigen Kulturen haben Tätowierungen eine tiefe spirituelle oder kulturelle Bedeutung. Sie können rituelle, religiöse oder traditionelle Praktiken widerspiegeln und Identität oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ausdrücken.

Empowerment und Selbstbewusstsein: Für manche Menschen können Tätowierungen ein Gefühl von Stärke, Selbstbewusstsein und Selbstverwirklichung vermitteln. Sie fühlen sich durch das Tragen eines Tattoos selbstbewusster und empowered.

Soziale Bindungen und Gruppenzugehörigkeit: Tätowierungen können auch als Zeichen der Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen, Subkulturen oder Gemeinschaften dienen. Sie können dazu beitragen, Gemeinschaften zu verbinden und ein Gefühl der Solidarität unter Gleichgesinnten zu fördern.

Farbstoffe & Gesundheitsrisiken

Beim Tätowieren werden Farbstoffe in die Haut eingebracht, die dann von Makrophagen gefressen und so fixiert werden“, erklärt Dr. Georg Pfau, Sexualmediziner und Männerarzt in Linz den Unterschied. Einige dieser Farbstoffe können allergische Reaktionen, Entzündungen oder sogar langfristige gesundheitliche Probleme verursachen. Es gibt bereits einige Richtlinien und Bestrebungen zur Standardisierung der Inhaltsstoffe von Tätowierfarben. Beispielsweise haben Organisationen wie die European Chemicals Agency (ECHA) und die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Richtlinien und Vorschriften für die Verwendung bestimmter Farbstoffe in Tätowierungen erlassen.

Darüber hinaus arbeiten einige Tätowierfarbenhersteller an der Entwicklung von Farbstoffen, die frei von potenziell schädlichen Chemikalien sind oder zumindest die Risiken für die Tätowierten minimieren. Es gibt auch Bestrebungen zur besseren Kennzeichnung von Tätowierfarben, um den Verbrauchern eine informierte Entscheidung zu ermöglichen.

Mögliche Komplikationen sind Entzündungen, Infektionen, Allergien und Tumore. Georg Pfau: „Fest steht, dass die Beurteilung der Prävalenz von Komplikationen schwerfällt, weil Tattoo- und Piercingstudios außerhalb der Medizin tätig sind.“ Die Zusammensetzung der Farbstoffe wird häufig als „Betriebsgeheimnis“ betrachtet. Obwohl es bereits Fortschritte gibt, besteht weiterhin Bedarf an einer umfassenden Standardisierung und Regulierung der Tätowierindustrie, um die Sicherheit der Tätowierungen zu verbessern und potenzielle Gesundheitsrisiken zu minimieren.

„Das Hauptproblem liegt aber ganz woanders. Früher oder später wollen 50 Prozent ihre Tattoos wieder loswerden – möglichst ohne Narben oder Rückstände.“ Allerdings ist es nach Durchsicht der Datenlage bis heute nicht möglich, Tattoos verlässlich spur- und narbenlos zu entfernen, auch nicht unter Zuhilfenahme modernster Techniken wie Laser.

 

 

 

Vorheriger ArtikelJungbrunnen: Hormonyoga
Nächster ArtikelUpcycling Food: Kultur pflanzen