Buchtipp

Mit Pinocchio, Bambi oder Mogli hat Walt Disney Generationen von Kindern und deren Eltern in seine Zauberwelt der Fantasie entführt. Er entwickelte sich zum beliebtesten Filmemacher Amerikas und „Märchenonkel der Nation“. In einem der umfangreichsten Bildbände, die es je zu Disneys Animations­filmen gab, führen rund 1.500 Abbildungen geradewegs ins kreative Herz des legendären Studios: Werkfotos, Animationszeichnungen oder Storyboards zeigen die Kunst des Zeichentricks aus erster Hand.

Walt Disney war einer der kreativsten Köpfe des 20. Jahrhunderts und hat ein einzigartiges Universum der Welt der Magie und Fantasie erschaffen. Wie nur wenige Klassiker des Kinos revolutionierten seine Zeichentrickfilme die filmische Erzählkunst und verbinden bis heute Generationen und Kulturen. Schon im Jahr 1928 wurde die Kultfigur Micky Maus geboren, mit der Walt Disney innerhalb weniger Jahre zu einem der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Filmproduzenten avancierte.

26 Oscars mit Zeichentrick

1937 entstand mit Schneewittchen und die sieben Zwerge der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Weitere Filme wie Pinocchio (1940), Bambi (1942), Cinderella (1950) oder Dornröschen (1959) zählen ebenfalls zu den populären Werken des Zeichentrickgenres. Disney wurde mit insgesamt 26 Oscars ausgezeichnet, was bis heute unerreicht ist. In dem 620 Seiten dicken Buch wird jedes der abendfüllenden Meisterwerke, die zu Disneys Lebzeiten entstanden, umfassend vorgestellt.
Das Buch verfolgt Disneys Weg von den Anfängen im Stummfilm über den ersten Langfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937), das wegweisende künstlerische Experiment Fantasia (1940) bis zu den letzten unter Walt Disneys kreativer Leitung entstandenen Meisterwerken Winnie Puuh und der Honigbaum (1966) und Das Dschungelbuch (1967).

Klassiker & Raritäten

Nach einer umfangreichen Recherche in den Archiven der Walt Disney Company und zahlreichen Privatsammlungen wählte Herausgeber Daniel Kothenschulte für diesen Band eine Fülle rarer Preziosen der Animation Art aus: Concept Paintings und Storyboards lassen die Entstehung der Ideen nacherleben, meisterhafte Cel-Setups zeigen die berühmten Filmszenen in größter Detailtreue, während Werkfotos der Disney-Fotografen und Mitschriften der Storykonferenzen zwischen Walt und seinem Team detaillierte Einblicke in die kreative Arbeit der Walt Disney Studios gestatten. Pinocchio, Fantasia, Dumbo, Bambi, Cinderella, Peter Pan, Susi und Strolch oder 101 Dalmatiner: Jedem der großen Disneyklassiker ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Daneben werden auch weniger bekannte Juwelen wie die experimentellen Kurzfilme der Silly Symphonies und die lange vernachlässigten musikalischen Episodenfilme wie Make Mine Music und Melody Time in gleicher Ausführlichkeit behandelt. Viele der unvollendeten Projekte, darunter geplante Fortsetzungen des legendären Musikfilms Fantasia oder eine Davy-Crockett-Hommage des Malers Thomas Hart Benton, werden mit selten gezeigtem Bildmaterial dokumentiert.

Das schwergewichtige Buch (es wiegt immerhin fast sechs Kilogramm) ist in englischer Originalsprache verfasst, aber mit deutscher Übersetzung in einem Beiheft ausgestattet.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968; Daniel Kothenschulte (Herausgeber); Hardcover, 620 Seiten, Taschen-Verlag, 150 Euro.
ISBN 978-3-8365-5289-9

Magazin Zoë 10/08

Vorheriger ArtikelMikroplastik in Kosmetikprodukten
Nächster ArtikelCompagnie Käfig: „Pixel“