Editorial

Die Wegwerfgesellschaft war gestern, der neue Trend heißt Upcycling. Immer mehr Menschen setzen auf Umwelt, Nachhaltigkeit, Bewusstheit und vor allem auf Wiederverwertung. So ist „Garbarage Upcycling Design“ aus dem 4. Wiener Gemeindebezirk mittlerweile zum Inbegriff für cooles, hochwertiges Design aus Restmaterialien geworden. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um Taschen aus alten LKW-Planen, Designer-Sofas aus alten Mülltonnen der MA 48 oder Höcker und Schreibtische aus alten Büchern handelt.

Upcycling Design & Food

Die Werkstätten verhelfen aber neben der Upcycling-Designproduktion auch zu einer schöneren, sozialeren Welt, denn im Rahmen eines geförderten Arbeitsplatzes wird (ehemals) suchterkrankten Personen zu einer Chance auf einen (Wieder)einstieg in den Regelarbeitsmarkt geholfen.

Upcycling-Food ist das zweite derzeit hochaktuelle Thema. „Foodsharing“ oder „dumpster diving“ oder auch „containern“ sind neue Initiativen, die sich gegen die immense Lebensmittelverschwendung einsetzen. Guerilla-Gardeners schmeißen Samenbomben, um dafür zu sorgen, dass die Umgebung aufblüht. Urban-Gardeners lassen Fensterbretter, Balkone oder Terrassen als Minifelder aufblühen, aber auch große Gemeinschaftsgärten und -felder zeugen vom Trend, dass immer mehr Menschen ihr eigenes
Gemüse und Obst anbauen wollen.

Arche Noah

Andere engagierte Organisationen, wie der Verein Arche Noah, beschäftigen sich mit der Erhaltung und Verbreitung alter Kulturpflanzen. Sie bewahren deren Samengut und schützen sie vor der Ausrottung durch die Industrie.

Garten der Begegnung

Dass zusammen Wachsen und Gedeihen gar nicht so schwer ist, beweist der „Garten der Begegnung“. In Traiskirchen hat der Bürgermeister freie Grünflächen zur Verfügung gestellt, damit sich quer durch den Gemüsegarten alle daran erfreuen können: Freiwillige, Flüchtlinge und Einheimische bauen, ernten, kochen und essen gemeinsam, Kennenlernen und Vorurteile bzw. Ängste abbauen inbegriffen.

Regenwald der Österreicher

Man darf halt nicht immer auf große Aktionen warten, sondern muss einfach starten. Das ist immer besser, als nichts zu machen oder nur darüber zu reden. „Für mich hat sich gezeigt, dass jeder Mensch etwas bewegen kann“, so lautet das Resümee von Prof. Michael Schnitzler. Im Interview erzählt er, wie er als Tourist vor 25 Jahren nach Costa Rica reiste, sich in das Land verliebte und begann, den dortigen Regenwald vor dem Abholzen zu retten. Heute blickt er auf eine unglaubliche Erfolgsstory zurück: Vier Millionen Euro wurden für den Regenwald der Österreicher gesammelt, 4.000 Hektar konnten gerettet werden.

Das Leben kann viel bieten, wir müssen die Chancen nur nutzen und die Ideen umsetzen. Vielleicht ist ja die eine oder andere Idee auch für das eigene Upcycling im Leben nützlich. In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß beim Lesen und Videoschauen

Eliana Crisafulli & Thomas Stodulka

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