Eisenmangel ist eine der häufigsten Mangelerscheinungen in Europa. Schätzungsweise haben zehn Prozent der Normalbevölkerung zu wenig Eisen im Organismus. Frauen sind ganz besonders betroffen: Jede vierte Frau unter 50 Jahren leidet an einem Eisenmangel. Häufig betroffen sind auch Sportler und Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Unreine Haut, Haarausfall, brüchige Nägel, aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten oder unruhige Beine sind die klassischen Symptome von Eisenmangel. Da diese Symptome sehr allgemein sind, werden sie oft nicht richtig gedeutet. Deshalb fallen vielen Menschen die Beschwerden gar nicht besonders auf, da sie sich meist recht langsam entwickeln. Die Ursachen für einen Eisenmangel sind entweder
- eine verminderte Aufnahme von Eisen durch die Nahrung,
- ein vermehrter Verbrauch oder
- ein vermehrter Eisenverlust.
Vermehrter Bedarf bei Sportlern und Schwangeren
Die Aufnahme von Eisen ist bei Vegetariern und Veganern ernährungsbedingt vermindert. Probleme gibt es aber auch bei Magen-Darm-Erkrankungen, die eine Aufnahme erschweren. Ein erhöhter Bedarf besteht zum Beispiel bei Schwangeren oder bei Sportlern. Ein vermehrter Verlust erfolgt immer durch Blutungen, entweder durch die Menstruation oder durch minimale Blutverluste im Magen-Darm-Trakt.
Ob ein Eisenmangel vorliegt, kann man mittels Bluttest feststellen. Der Eisenwert selbst sagt gar nichts aus. Den besten Hinweis auf einen Mangel gibt der Ferritin-Wert, der immer über 30 ng/ml liegen sollte, auch wenn am Labor befund niedrigere Grenzwerte angegeben werden. Für Patienten mit chronischen Erkrankungen gelten meist noch höhere Grenzwerte.
Was tun bei Eisenmangel?
Liegt ein Eisenmangel vor, gehört dieser abgeklärt und therapiert. Wenn einmal ein Eisenmangel besteht, kann er meist nicht alleine mit einer Ernährungsumstellung behandelt werden. Eine gängige Behandlungsmethode sind Eisentabletten. Allerdings wirken diese Präparate unterschiedlich, müssen über Monate eingenommen werden und können Verdauungsbeschwerden hervorrufen. Den raschesten Erfolg erzielt man mit Eiseninfusionen, die Dosis kann der Arzt vorab exakt berechnen und mit meist nur einer Infusion verabreichen.
Wie oft man eine Eisentherapie benötigt, hängt natürlich von der Ursache des Mangels ab. Üblicherweise kontrolliert man den Eisenstatus nach der Therapie. Dadurch kann man abschätzen, wie oft und wieviel Eisen benötigt wird. Entscheidend ist auch die Behandlung der Ursache des Eisenmangels.
Fakten & Mythen
Der „Serumeisenwert” sagt nichts über einen Eisenmangel aus. Auf den meisten Laborbefunden sind die Grenzwerte für Ferritin zu niedrig. Für manche chronischen Erkrankungen gelten andere Eisengrenzwerte.
- bei allgemeinen Beschwerden Ferritin bestimmen lassen
- Eisenmangel behandeln
- Eisentabletten mit säurehaltigem Fruchtsaft einnehmen
- Sportler sollten ihren Eisenstatus bestimmen lassen
- Ernährungsumstellung bei Eisenmangel reicht meist nicht
- Eiseninfusionen sind nicht gefährlich