Film: Die grüne Lüge

Den Konsumenten wird immer wieder vorgegaukelt, dass man die Welt retten kann. Man muss nur ökologische, faire Produkte kaufen, nachhaltige Produktionen fördern. Aber das ist eine grüne Lüge, wie der Film von Werner Boote beweisen will.

Mit an Bord ist Kathrin Hartmann, Expertin für Greenwashing und Nachhaltigkeit. Der Film ist ein ernüchternder Streifzug durch die Wirtschaftswelt von heute. Obwohl Nachhaltigkeit und Sustainability angepriesen werden, steht letztlich die Gewinnmaximierung an oberster Stelle. Darum hat auch Mutter Erde von dem grünen Fortschritt noch nichts mit bekommen.

Sind all die schönen Erfolgsmeldungen bloße Erfindungen? Denn werbewirksam wird uns alles, was erwiesenermaßen umweltschädlich ist, als nachhaltig und klimaschonend verkauft: Flugreisen, Pelzmäntel, Gentechnik, Kohlekraft, sogar Formel-I- Autorennen. So erklärt etwa Kathrin Hartmann, dass es halt kein nachhaltiges Palmöl gibt, weil es nur dort wächst, wo vorher Regenwald war.

Allerdings macht andererseits der linke Intellektuelle Noam Chomsky, US-Professor für Linguistik, doch wieder ein bisschen Hoffnung: „Es gibt gute Ansätze – akzeptieren Sie diese, aber lehnen Sie die Propaganda ab.“ Im Februar erscheint zudem das Buch „Die Grüne Lüge“ von Kathrin Hartmann, das während der Recherche zum Film enstanden ist.

The Green Lie, Österreich 2017; 93 Minuten, Film von und mit Werner Boote, Kathrin Hartmann, Noam Chomsky, Raj Patel

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