Buch: Das Leben ist ein wildes Tier

„Wie ich die Gefahr suchte und mich selber fand,“ lautet der Untertitel von Carsten Stormers Autobiografie. Das fasst sein Buch durchaus gut zusammen. Denn er ging aus einer Lebenskrise in die Krisengebiete der Welt und fand dort seine Lebensaufgabe.

Das sorgenfreie Leben mit einer berechenbaren Zukunft und einer 40-Stunden-Woche als angestellter Speditionskaufmann schockierte ihn. Also zog er mit seinem Rucksack in die weite Welt und suchte das Abenteuer, möglichst weit weg von Tourismus und Fünf-Sterne-Hotels. Und er wurde belohnt. Er lernte außergewöhnliche Menschen kennen und erlebte beeindruckende Geschichten.

Seine Reisen führten ihn in die Krisengebiete unserer Welt: Afghanistan, Darfur, Burma oder Irak. In Kambodscha begegnet er einem Mädchen mit schweren Verletzungen an Bauch und Beinen. Neben ihm kauert seine Schwester, das blutüberströmte Gesicht in den Händen vergraben. Eine Bombenexplosion hat sie beide Augen gekostet. Carsten Stormer ist zutiefst schockiert und wütend. Er möchte, dass die Welt davon erfährt, dass die namenlosen Toten ein Gesicht bekommen – in den Medien unserer oberflächlichen Wohlstands-gesellschaft.

Der Abenteurer bereist weiter die Krisenherde der Welt, schreibt, fotografiert und findet so seine Aufgabe und seinen Platz im Leben.

Carsten Stormer, Das Leben ist ein wildes Tier; Bastei Lübbe 2015; Autobiografie, ISBN: 978-3-404-60837-9

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