Sharing economy: privat vermieten

privat vermieten
privat vermieten

Basierend auf dem Gedanken der Sharing Economy werden sich Menschen immer mehr dessen bewusst, dass sie nicht alles haben müssen. Oder sie kommen mit dem, was sie haben, auch privat gut ins Geschäft. Klingt kryptisch, ist einfach. Auf der Plattform „usetwice.at“ kann man zum Beispiel alles (ver)mieten. Von Mensch zu Mensch. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob Handwerks- und Reinigungsgeräte, Flugzeug, Stau- und Parkraum – man kann alles, was man hat und gut & teuer ist, mit anderen teilen. Netter sozialer Nebeneffekt: Man trifft auch noch auf Leute aus der Umgebung, die man sonst nie kennen gelernt hätte.

Die neuen Medien brachten mit den modernen technischen Möglichkeiten neue Perspektiven und leiteten sukzessiv eine neu Ära einer völlig neuen Konsumgesellschaft ein. Die langanhaltende Finanzkrise und das wachsende Nachhaltigkeitsbewusstsein haben das Konsumverhalten verändert und zusätzlich die Entwicklung beschleunigt. War die vorangegangene Wegwerfgesellschaft auf Besitztümer und Statussymbole ausgerichtet, so ist das heutige Gedankengut von der „Sharing Economy“ geprägt. Es geht nicht mehr darum, alles besitzen zu müssen, sondern Privates zu (ver)-mieten. Denn im World Wide Web ist weltweit alles möglich. Von der Wohnungsmiete in Tel Aviv bis hin zum Couchsurfen auf Hawaii.

Eines für alle

Weniger spektakulär, dafür umso wichtiger sind die praktischen Dinge des Lebens, die man aber nur ab und zu – dann aber meistens umso dringender ­– braucht. Die Plattform „usetwice.at“ hat es sich als Marktplatz für Vermietgegenstände zur Aufgabe gemacht, Menschen und ihre nützlichen Dinge zusammenzubringen. „Wenn man sich von einem Freund einen Bohrhammer ausborgt, wird man ihm wahrscheinlich nicht zehn Euro dafür geben, ihn aber viellleicht auf ein Bier einladen“, beschreibt Betreiber Markus Heingärtner das Grundprinzip menschlichen Verhaltens.

Auf usetwice.at kann man alles, was man so braucht, zu einem geringen Preis mieten und vermieten: vom Dampfreiniger bis zum Dachträger, vom Betonbohrer bis zum Grillzubehör, Spiele oder Fliesenschneider und Stichsäge. Das bedeutet, dass der Mieter nicht nur alles günstiger bekommt, er muss es nicht kaufen und bei sich herumstehen haben und lernt obendrein neue Leute im Grätzel kennen – während der Vermieter mit einem Teil, das sonst sowieso nur herumsteht, ein nettes Nebengeschäft macht und seinerseits die Nachbarn kennen lernt.

Ins Privatgeschäft kommen

Während generell das Mieten von Dingen gut funktioniert, ist die Idee, Privatsachen vermieten zu können, noch nicht so verbreitet. „Wer etwas sucht, googelt es und kommt somit einfach zu uns. Beim Dampfreiniger stehen wir bereits an erster Stelle“, freut sich Markus Heingärtner. „Aber von der Angebotsseite ist es noch kein gelerntes Verhalten. Jeder von uns hat hunderte von Dingen, die nur selten oder nie verwendet werden, die man aber nicht weggeben möchte: weil man braucht es ja doch hie und da … Wir würden uns noch ein etwas breiteres Angebot in allen Stadtteilen wünschen, denn die Mieter wollen alles schnell und am besten in ihrer Nähe.“

Mehr Nutzwert für alles

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vom Flugzeug bis zum Postkasten für geheime Liebesbriefe ist alles vorhanden und das Angebot wird zunehmend bunter. Auch ein Grillgrundstück steht derzeit zur Verfügung und wenn man das Raumproblem in der Stadt ein bisschen weiterdenkt, kommt man vielleicht wieder auf neue Ideen. Stauräume, leere Kellerräume oder der Privatparkplatz (während man selbst in der Arbeit ist) lassen sich vermieten. „Wichtig ist, dass sich der Mietpreis nach dem Sachwert richtet“, erklärt Markus Heingärtner, „und dass die Objekte oder Geräte den Wert von 150 Euro nicht unterschreiten. Sonst zahlt sich eine Vermietung nicht aus.“

Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass man bei seinem Privathandel auch Leute aus der Umgebung kennen lernt. „Es ist natürlich nicht so, dass man immer auf einen Kaffee bleibt, wenn man einen Dampfreiniger möchte. Aber wir haben die Erfahrung gemacht“, so Markus Heingärtner, „dass sich die Leute freuen, andere Menschen kennen zu lernen, die sie sonst nie treffen würden.“

Weitere Infos über Mietpreise, Anmeldung, Handling etc. auf usetwice.at

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