Als Vorzeigebeispiel punkto Maßnahmen zur Bildung und Integration beim Flüchtlingsthema gilt das Otto-Kühne Privatgymnasium in Bonn. Mit Unterstützung der Familie Kühne und dem ehrenamtlichen Einsatz der Lehrer, Schulangestellten und Eltern der einheimischen Schüler wurde letzten November eine eigene Flüchtlingsklasse für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge eingerichtet. Zist es, die Schüler mit der Zeit in den anderen Klassen zu integrieren.

Im Gegensatz zu einer öffentlichen Schule sind Privatschulen nicht zu internationalen Vorbereitungsklasse (IVK) verpflichtet – das Projekt entstand aus eigener Initiative.

Die bisherige Vorbildung war nicht ausschlaggebend für die Aufnahmekriterien. Die Schüler kommen aus den Flüchtlingsheimen bzw. über Pflegefamilien, bei denen sie wohnen. Die Schule wird als staatlich anerkannte Institution aus öffentlichen Geldern und über einen Trägerverein finanziert. Somit entstehen für die Familien keine zusätzlichen Kosten.

Achtzehn Flüchtlingskinder

Die derzeit überaus glücklichen achtzehn Schüler sind zwischen fünfzehn- und siebzehn Jahre alt und schlugen sich alleine aus Syrien, Afghanistan, Iran und anderen Krisenländern bis nach Deutschland durch. Da es für Frauen gefährlicher ist, sich alleine auf den Weg zu machen, sind in der Klasse derzeit nur zwei Mädchen. Je nach Talenten werden nicht alle am Gymnasium bleiben. Dies wäre aber auch im eigenen Land auch nicht der Fall. Man will ihnen vor allem einen Schulabschluss als Basisvoraussetzung für eine Lehre oder eine andere Ausbildung gewährleisten.

Besonders wichtig ist für diese jungen Menschen, die ihre Heimat und ihr vorheriges Leben verloren haben, dass die Schule ein Ort der Begegnung ist und Freundschaften und Kommunikation ermöglicht. Die deutschen Schüler sind sehr engagiert und lernen mit den neuen Schülern bzw. beziehen sie in ihre Freizeitaktivitäten ein.

www.otto-kuehne-schule.de

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