Wasser ist die am häufigsten vorkommende Substanz auf der Erde. Mehr als drei Fünftel der Fläche sind damit bedeckt, aber nur drei Prozent davon sind Süßwasser. Trinkwasser 
ist mit 0,3 Prozent noch seltener und vor allem nicht überall verfügbar. Die Vereinten 
Nationen prognostizieren, dass im Jahr 2025 ca. 1,8 Milliarden Menschen in Gebieten mit großer Wasserknappheit leben werden. Schon heute sterben jährlich rund 3,5 Millionen 
Menschen an mangelnder Wasserversorgung. Ein sinnvoller Umgang ist daher eine globale politische Aufgabe. Aber in dieser besonderen Flüssigkeit stecken noch andere Geheimnisse.

Ohne Wasser wäre kein Leben auf der Erde möglich. Jedes Tier, auch jede Pflanze besteht zu einem gewissen Prozentsatz aus Wasser und braucht es zum Überleben. Es umgibt uns täglich und in jeder Sekunde unseres Lebens. Zudem weist Wasser einzigartige Anomalien auf. Bis heute ist eigentlich nicht geklärt, warum es sich bei Minusgraden nicht verdichtet, sondern ausdehnt. Jedes anderes Molekül tut das Gegenteil. Wasser kann auch in Kapillargefäßen einen enormen Druck aufbauen. So beträgt der Druck in einem Samen im Moment der Keimung über 400 Bar. Auf diese Weise kann ein kleines Pflänzchen selbst durch den härtesten Asphalt sprießen. Würde auch nur eine einzige dieser Anomalien fehlen, wäre auf der Erde kein Leben denkbar.

Letztlich hat sich unser gesamtes Leben ursprünglich aus diesem lebensnotwendigen Elixier entwickelt. In den Ozeanen der Urzeit bildeten sich aus kleinen organischen Molekülen komplexe Verbindungen, aus denen sich alle Lebensformen auf der Erde bildeten. Auch wenn die Lebewesen mittlerweile das ganze Land bevölkern, so hat sich das Leben selbst nie vom Wasser entfernt. Alle lebenswichtigen Vorgänge in den Zellen laufen in einer wässrigen Lösung ab. Auch für Pflanzen ist Wasser unentbehrlich. Es ist ebenfalls Hauptbestandteil der Flüssigkeit in den Zellen, die ihrerseits das Gewebe und die Organe der Pflanzen aufbauen. Zudem wird Wasser bei der Photosynthese benötigt, ist Lösungsmittel für die Nährstoffe und übernimmt den Stofftransport. Die Aufnahme geschieht in der Regel über die Wurzeln aus dem Erdboden. Das Wasser mit den darin gelösten Mineralien und Salzen wird durch die Kapillarkräfte bis zu den höchsten Blättern transportiert.

Wasser und Mensch

Auch der Mensch selbst besteht zu einem Großteil aus Wasser. Bei Neugeborenen macht es etwa 80 % des Körpergewichts aus, bei Erwachsenen rund 70 %; im Lauf des Lebens sinkt der Anteil auf 60 % ab. Unser Problem: Der menschliche Körper kann Wasser nicht bevorraten. Wir können daher in Zeiten von Mangel nicht auf Reserven zurückgreifen. Deshalb sollten wir regelmäßig, über den ganzen Tag verteilt, genügend trinken. Denn viele unserer Organe sind auf Wasser angewiesen. Den höchsten Anteil besitzen die Augen mit 99 % und das Gehirn (85 %), gefolgt von Lunge, Leber und Blut. Ausreichend Wasser braucht jeder Mensch für den Stoffwechsel, die Herz-Kreislauf-Funktion, die Verdauung, als Lösungsmittel für Salze und Mineralstoffe und auch als Transportmittel für Nährstoffe und Abbauprodukte.

Durch Schwitzen, Atmen sowie durch die Ausscheidungen verlieren wir im Lauf eines Tages etwa zwei bis drei Liter. Dieser Verlust muss über Nahrung und vor allem über Getränke wieder ausgeglichen werden, denn schon auf kleinste Veränderungen im Wasserhaushalt reagiert der Körper mit gravierenden Störungen. Bei einem Flüssigkeitsverlust von etwa 0,5 % entsteht ein Durstgefühl. Bei 2 % vermindert sich bereits die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, bei einer Abnahme um 5 % steigt die Körpertemperatur an. Ein Wasserlust von 10 % des Körpergewichts bedingt schwere Krankheitserscheinungen wie Bluteindickung, Kreislaufversagen, Verwirrtheit. Ein Defizit von mehr als 20 % hat dann schon Nieren-, Kreislaufversagen und den Tod zur Folge.

Problem Trinkwasser

In Österreich – wie auch in den meisten Teilen von Europa – gibt es genug Wasser, dennoch gibt es Grund zur Sorge. Es geht auch darum, dass es sauber, gesund und letztlich auch bezahlbar bleibt – als Allgemeingut für alle Menschen. Die Industrie und die Landwirtschaft sind die größten Verschmutzer des Trinkwassers. Vor allem durch intensive Düngung kommt es zu einer großflächigen Verunreinigung des Grundwassers mit Nitrat und Pestiziden.

In vielen Ländern der Erde sieht es aber noch viel schlechter mit dem Trinkwasser aus. Denn dort ist reines Trinkwasser einfach nicht ausreichend vorhanden. Besonders problematisch ist die Situation in großen Teilen Afrikas und Asiens. Fehlende Kanalisationssysteme und verunreinigtes Wasser führen zu Krankheiten und Todesfällen. Jährlich sterben rund 3,5 Millionen Menschen an mangelnder Wasserversorgung. Schon heute sterben daran mehr Menschen als an den Folgen von Kriegen. Nach aktuellen Zahlen der UNESCO haben beinahe eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Bei einer Weltbevölkerung von rund sieben Milliarden entspricht das immerhin 12,5 % . Die Vereinten Nationen pro-gnostizieren, dass im Jahr 2025 ca. 1,8 Milliarden Menschen in Gebieten mit großer Wasserknappheit leben werden. 2050 könnten es sogar fünf Milliarden sein. Ein sinnvoller Umgang muss daher eine globale politische Aufgabe sein.

Bevölkerungswachstum und Klimawandel verschärfen die Situation zunehmend. Einer der größten Wasserverbraucher ist die Landwirtschaft. 70 % der globalen Wasserreserven nutzen wir für die Herstellung von -Lebensmitteln. So verbraucht die -Produktion von einem Kilo Reis 2.500 -Liter Wasser, für ein Kilo Rindfleisch sind aber 15.000 Liter Wasser nötig.

Wasser und Geist

Wasser hatte aber auch schon immer eine besondere Stellung in der Philosophie, den Mythologien und Religionen. Schon der griechische Philosoph Thales von Milet erklärte im 6. Jahrhundert v. Chr., dass die Existenz aller Dinge dem Wasser zu verdanken ist. In vielen Religionen des Altertums werden Wasser, Gewässer oder Quellen sogar als Heiligtum verehrt. Die ungeborenen Kinder wähnte man in Quellen, Brunnen oder Teichen verborgen, aus denen sie die Kindfrauen holten. Andere Religionen weisen auf die reinigende Kraft des Wassers hin. Im Islam gibt es etwa die rituelle Gebetswaschung vor dem Betreten einer Moschee. Hindus schwören auf das rituelle Bad im Ganges.

Auch die christliche Taufe wurde bis ins späte Mittelalter als Ganzkörpertaufe vollzogen, heute erfolgt immer noch das Besprengen mit Wasser. In der katholischen und orthodoxen Kirche spielt das Weihwasser eine besondere Rolle. Wasser ist nicht gleich Wasser – auch wenn die chemische Formel immer H2O lautet. Das führt wieder zurück zur heutigen Forschung. Denn auch führende Wissenschaftler, Schriftsteller und Philosophen versuchen immer noch, das Geheimnis des Wassers zu entschlüsseln. Interessant ist etwa die Idee, dass Wasser als Informationsspeicher dient. In Experimenten wurde gezeigt, wie Umwelteinflüsse prägende Spuren im Wasser hinterlassen: Alles, was um das Wasser herum geschieht, wird gleichsam aufgezeichnet. Jede Berührung hinterlässt eine Spur im Wasser. Und auch menschliche Emotionen beeinflussen die Struktur von Wasser.

Wasser und Emotionen

Gesundes Wasser speichert Gefühle. So hat der Arzt Masaru Emoto aus Tokio herausgefunden, dass Wasser nicht nur gute und schlechte Informationen, Musik und Worte, sondern auch Gefühle und Bewusstsein speichert. Festgehalten hat er dies mit Bildern von Wassermolekülen, um einen Anhaltspunkt über die Qualität des Wassers zu finden. Letztlich hat er dadurch gezeigt, dass gesundes Wasser eine sechseckige Kristallstruktur bildet, krankes Wasser tut dies nicht. Gesund ist reines Quellwasser und Wasser, das mit Liebe behandelt wurde. Krank sind fast alle Leitungswasser, Wasser aus verschmutzten Seen, Wasser, das Gifte enthält oder in die Mikrowelle gestellt wurde. Aber auch die Beschallung mit Hardrock und Heavy Metal sowie das Anbringen von missachtenden Worten verhinderte eine schöne Kristallbildung. Die Qualität des Wassers könnte uns als Vorbild für unser tägliches Handeln dienen. Der chinesische Philosoph Laotse hat dies schon vor über 2.500 Jahren erkannt: „Nichts in der Welt ist weicher und nachgiebiger als Wasser und dennoch gibt es andererseits nichts, das wie Wasser Starres und Hartes bezwingt. Das Weiche überwindet das Harte, das Schwache das Starke. Obwohl das jeder weiß, handelt niemand danach!“

Wasserverbrauch in Zahlen:

In Österreich werden rund 93 % der Bevölkerung, Zahlen mehr acht Millionen Einwohner:innen, durch zentrale Wasserversorgungsanlagen bedient. Rund 600.0000 Menschen erhalten ihr Trinkwasser über Hausbrunnen und Quellen.

Der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch in Österreichs Haushalten beträgt ca. 130 Liter pro Tag und Kopf, ohne Einbeziehung von Gewerbe, Industrie oder Großverbrauchern. Im Haushalt werden davon zum Duschen und Baden rund 22 % verwendet, für die Toilettenspülung 25 %, zum Wäschewaschen 10 % und zum Geschirrspülen 2 %. Im Außenbereich (Pool, Pflanzen etc.) werden 14 % verbraucht. Über die Wasserhähne in Bad, WC und Küche fließen 27%.

 

Alle aktuellen Infos: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft

 

 

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