Husten ist bei Kindern ziemlich üblich und meistens nicht besorgniserregend. Dr. Karl Martin Hoffmann, ein Kinderarzt aus Graz, gibt nützliche Tipps, wie man damit umgeht.

Das Hauptziel ist es, schnell die Kinder zu erkennen, die ernsthaftere Behandlungen brauchen, aber gleichzeitig sicherzustellen, dass die meisten Kinder nicht unnötig vielen Tests und Behandlungen ausgesetzt werden. Es geht auch darum, den Kindern während der ersten kranken Tage zu helfen, sich besser zu fühlen, ohne starke Medikamente einzusetzen, die Nebenwirkungen haben könnten. Wenn Kinder husten, kann das kurz (bis zu drei Wochen), ein bisschen länger (drei bis acht Wochen) oder sogar sehr lange (mehr als acht Wochen) dauern.

Virusinfektionen & Umweltfaktoren

Meistens kommt der Husten von einer Virusinfektion, die auch Fieber verursachen kann. Bakterielle Lungenentzündungen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen, sind bei Kindern eher selten. Wenn Kinder plötzlich hohes Fieber bekommen, mehr Schleim produzieren und starke Entzündungszeichen zeigen, könnte es eine solche Lungenentzündung sein. Andere Hustenursachen können Dinge wie Passivrauchen, Allergien, Sodbrennen, das Einatmen von Fremdkörpern, Probleme mit den Atemwegen, Pneumothorax (eine Art Lungenkollaps) oder sogar Stress sein. Asthma ist auch eine wichtige Ursache für langanhaltenden Husten und ist ziemlich verbreitet bei Kindern.

Behandlung

Bezüglich der Behandlung, geht es hauptsächlich darum, die Symptome zu lindern, besonders bei kurzzeitigem Husten. Kinder sollten kalte Luft und Rauch vermeiden, viel trinken, Nasentropfen verwenden, um die Nase zu befeuchten, und eventuell pflanzliche Hustensäfte nehmen. Ab dem Alter von einem Jahr kann auch Honig helfen. Medikamente, die den Schleim lösen, sind oft die erste Wahl. Andere Medikamente, die manchmal empfohlen werden, haben sich in Studien nicht als besonders wirksam erwiesen.

Bei einem sehr trockenen Husten können ältere Kinder (ab 12 Jahren) manchmal Medikamente mit Codein nehmen, aber nur in der empfohlenen Menge. Manchmal kann auch ein Inhalationsmittel für kurze Zeit helfen. Bei einer bestimmten Art von Husten, der mit einer Verengung der Atemwege einhergeht, kann ein spezielles Inhalationsmedikament nötig sein. Es ist wichtig, dass Eltern lernen, wie sie diese Medikamente richtig bei ihren Kindern anwenden.

Eine spezielle Situation ist die „subglottische Laryngitis“, eine Art Kehlkopfentzündung, bei der auch unterstützende Maßnahmen wie Nasentropfen helfen können. Wenn es schlimmer wird, müssen manchmal stärkere Medikamente gegeben werden.

Quelle: Kongress für Allgemeinmedizin, Graz 2024, Vortrag „Das hustende Kind“, Priv.-Doz. Dr. Karl Martin Hoffmann, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Kinderärzte Zentrum Graz-Raaba

Vorheriger ArtikelPlastikfrei: Umweltfreundliche Alternativen
Nächster ArtikelOrthomolekulare Medizin: Mikronährstoffe für Prävention und Therapie