Zeigen sich auf der Hautoberfläche braune oder weiße Flecken, handelt es sich meist um eine Pigmentstörung. Pigmentflecken hängen fast immer mit Sonnenlicht zusammen – was somit die kalte Jahreszeit zu einer guten Zeit für Behandlungen macht. Ist eine Störung einmal aufgetreten, kann man nur versuchen, die Schäden zu minimieren und dunkle Flecken mit Naturkosemtik aufzuhellen. Die Herausforderung ist dabei, effektive Produkte bzw. Behandlungsmethoden zu finden, die gleichzeitig hautschonend sind. Bei jeglicher Behandlung sollte immer die generelle Hautgesundheit im Vordergrund stehen und in bestimmten Fällen sollten keine Selbstversuche im Alleingang gestartet werden. Behandlungen und Wirkstoffe gibt es viele – ganz los wird man die braunen Flecken allerdings selten und die weißen Flecken schon gar nicht. Somit gilt für beide Fälle als oberstes Prinzip: vorbeugen und ausreichend vor Sonne schützen.

Melanin ist ein Pigment, dessen Hauptaufgabe vor allem darin besteht, die Haut vor dem schädigenden Einfluss der UV-Strahlung im Sonnenlicht zu schützen. Pigmentflecken sind somit offensichtliche Folgen einer gestörten Melaninproduktion – sei es durch ein Zuviel an Sonnenbelastung, aus hormonellen, krankheitsbedingten sowie altersbedingten Gründen oder verursacht durch bestimmte Wirkstoffe in Kosmetikprodukten und Parfums. Diese Hyperpigmentierungen sind in der Regel harmlos und für einen selbst optisch störend. Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen es besser ist, ein Mal zu viel zum Dermatologen zu gehen als zu wenig: wenn die Flecken nach der Sonneneinstrahlung beginnen, größer, erhaben oder rau zu werden!

Schwarz oder Weiß

Bei weißen Flecken passiert genau das Gegenteil dessen, was bei dunklen Flecken passiert. Bei dieser Hypopigmentierung nimmt die Melaninproduktion an bestimmten Arealen der Haut ab und es bilden sich dadurch helle Stellen. Dies kann altersbedingt sein oder hervorgerufen durch langjährige schlechte Sonnenschutzmaßnahmen. In manchen Fällen kann eine Pigmentstörung durch den Kontakt mit Chemikalien oder durch extreme Kälte verursacht werden. Die bis heute effektivste Form, weiße Flecken zu vermeiden, ist leider nur, dafür zu sorgen, dass sie erst gar nicht entstehen bzw. sich zumindest nicht vermehren. Behandlen oder „entfernen“ kann man weiße Flecken nicht.

Bei dunklen Flecken ist das anders. Wer wirklich Erfolg haben möchte, sollte sich unbedingt an ein Kosmetikfachinstitut wenden und sich beraten lassen. Dort wird zuerst die Ursache eruiert, eine Hautanalyse gemacht und dann eine gezielte, effiziente, individuelle Behandlungsmethode gewählt. Dafür ist die Laserbehandlung eine der heute bewährtesten Methoden. Laser zerstören Pigmente, machen sie somit abbaubar und schonen dabei das umliegende Gewebe.

Die zweite, heute bevorzugte Methode ist die „sanfte Mikrodermabrasion“. Bei dieser „Hautabschleifung“ werden verhornte Hautzellen abgetragen. Dadurch verblassen vorhandene Hyperpigmentierungen und die Zellneubildung wird stimuliert. Mit diesen beiden genannten Methoden lassen sich Alters-, Sonnen- und Parfumflecken ziemlich gut aufhellen. 
Geduld ist dabei jedoch meistens gefragt: Ein kompletter Behandlungszyklus dauert im Durchschnitt sechs bis acht Wochen.

Vorsicht mit Inhaltsstoffen 
und Selbstversuchen!

Behandlungen mit Fruchtsäuren sollten nur von Experten durchgeführt werden. Fruchtsäuren sind sehr aggressiv und dürfen nur gezielt und dosiert eingesetzt werden. Vorsicht auch bei Spezialprodukten, die lokal aufgetragen werden. Das Oreganoöl ist zum Beispiel sehr gut zur Aufhellung geeignet, kann aber bei falscher Anwendung die Haut irritieren. In diesem Zusammenhang seien auch das Bergamotteöl und manche Zitrusfrüchte genannt. Zitrusfrüchte haben im Allgemeinen eine bleichende Wirkung und enthalten hoch konzentrierte Fruchtsäure. Vor allem hier muss auf Reinheit und Konzentration der Pflanzenauszüge geachtet werden. Dies gilt auch für die gerne in diesem Zusammehang verwendete Brunnenkresse.

Im Allgemeinen können Tagescremes mit aufhellenden Wirkstoffen Behandlungen unterstützen oder Flecken vorbeugen. Hier empfiehlt es sich, die Inhaltsstoffe gut durchzulesen und lieber zu hochwertigen Bio- oder Naturkosmetikprodukten zu greifen, bei schlechter Qualität reagiert die Haut schnell mit Irritationen. Eine spezielle Warnung ist bei Produkten mit Kojisäuren gegeben. Diese vor allem in Asien beliebte Bleichmethode kann eine Kontaktdermatitis provozieren. Empfehlenswert sind Pflegeprodukte mit Süßholz, weil der Hauptinhaltsstoff der Süßwurzel „Glabridin“ zusätzlich entzündungshemmend wirkt. Eine weitere Substanz, die in der Angabe der Inhaltsstoffe nicht fehlen sollte, ist Beta-Arbutin – der Inhaltsstoff der Bärentraube. Er gilt als ungefährliche, aber wirksame Variante.

Die verschiedenen Behandlungsmethoden können immer nur die Folgen beheben und nicht die Grundursachen. Die Gefahr, dass Pigmentflecken wieder entstehen, ist weiterhin gegeben. Deshalb ist die Vermeidung der Flecken die wichtigste Maßnahme überhaupt. Ausgewogene Ernährung, genügend Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser, Tee und ungesüßten Gemüse- oder Fruchtsäften, weniger Stress, ausreichend Schlaf und Bewegung unterstützen zusätzlich dabei, die Haut gesund zu erhalten.

Nach dem Wasserbad unbedingt abtrocknen: Ein Wassertropfen hat eine Form, die
der einer konvexen Linse ähnelt, wie sie etwa in einer Lupe eingesetzt wird. Sie
bündeln Lichtstrahlen wie ein Brennglas – und können Hautschäden verursachen.

Flecken-los!

Äußere Ursachen – vorbeugende Maßnahmen:
•• Bei heller Haut: mäßiges Sonnenbaden mit hohem Lichtschutzfaktor
und nicht in die pralle Sonne legen. Auch im Alltag konsequente Tagespflege mit
Lichtschutzfaktor 15 bis 20 verwenden.
•• Bei Hautverletzungen: Schnitte und Verbrennungen nicht der Sonne aussetzen –
diese Narben und Stellen bleiben dunkel. Dasselbe gilt für Entzündungen
(Pickel, Akne oder Allergien).
•• Phototoxische Inhaltsstoffe oder Duftstoffe mit denatu­­­­­­riertem Alkohol sowie einige chemische
Konser­vierungsmittel (z.B. Triclosan) im Sommer vermeiden. Statt schweren Düften lieber leichte
zitronige Düfte, Bodysprays oder ein leichtes Eau deToilette verwenden.

Innere Ursachen – erhöhte Vorsicht:
•• bei hormonellen Veränderungen, etwa durch Pille, Schwangerschaft, Klimakterium;
•• bei Krankheiten und langfristiger Medikamenteneinnahme, deren Inhaltsstoffe phototoxisch auf die
Haut wirken (Antibiotika, Chemotherapeutika, Rheuma­medikamente, manche Mittel gegen
Herzrhythmus­störungen, entwässernde Präparate oder teerhaltige Produkte zur Ekzembekämpfung);
•• ab 40+: kein Sonnenbaden ohne Schutz;
•• Achtung mit Lebensmitteln: Sellerie, Johanniskraut sowie Feigen nur mit Maß und Ziel genießen.

Martina Reitinger

Magazin Zoë 00/2015

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