Fassadenbegrünungen sind in der Betonwüste der Stadt nicht nur fürs Auge eine Wohltat, sie sind tatsächlich gut für das Klima und die Gesundheit der Stadtmenschen. Wien fördert nun die Umsetzung der Fassadenbegrünung mit bis zu 6.880,00 EUR. Schnellentschlossene werden bevorzugt.
Fassadenbegrünungen sorgen für sauberere Luft und ein positives Mikroklima. Sie halten die Gebäudeoberfläche und damit die Straßen kühler – die gefühlte Temperatur ist bis zu 13° C niedriger. Durch den reduzierten Kühlbedarf tragen sie dazu bei, den CO2-Ausstoß zu senken. Für Gebäude wirken Bauwerksbegrünungen wie Schutzschilder gegen Verwitterung und helfen, Sanierungs- und Wartungskosten zu senken. Zudem steigern Begrünungen nachweislich den Immobilienwert und erhöhen Lebensqualität und Gesundheit der in den begrünten Häusern lebenden Menschen.
Speziell für die Begrünung bestehender Gebäude wurde das modulare BeRTA-System gemeinsam mit der Stadt Wien entwickelt und bereits an über zehn Standorten in dicht verbauten Wiener Stadtgebieten erprobt. Die Begrünung besteht aus langlebigen Faserzement-Trögen mit einem Wasserreservoir und Spezialsubstrat, individuell auf die jeweilige Fassade angepassten Pflanzen und, falls nötig, einer Rankhilfe.
Was ist für eine geförderte Grünfassade notwendig?
Um eine Förderung beantragen zu können, ist in erster Linie ein Beratungstermin durch das Wiener Kompetenzzentrum für Gebäudebegrünung „GRÜNSTATTGRAU“ notwendig. Gefördert werden alle anfallenden Kosten mit insgesamt bis zu 6.880,00 EUR durch die Stadt Wien. Das sind dank einer zusätzlichen Kofinanzierung seitens OekoBusiness Wien um 1.200,00 EUR mehr als bisher. Die komplette Begrünung ist damit bereits ab ca. 560,00 EUR Selbstbehalt pro Modul erhältlich , inklusive Beratung, Planung, Einreichung um Genehmigung und Errichtung von zwei Modulen inkl. Substrat und Pflanzen.
BeRTA wurde im Rahmen des Forschungsprojektes “50 Grüne Häuser“ gemeinsam mit der Stadt Wien entwickelt und erprobt. Im Herbst 2019 wurden an neun Gebäuden in Innerfavoriten in Summe 50 BeRTA-Module errichtet. Die Pflanzen entwickeln sich inzwischen bestens, und die Zufriedenheit der in den begrünten Häusern lebenden Menschen ist hoch, wie Messungen der Universität für Bodenkultur und Befragungen bestätigen.
Seit einigen Monaten gibt es auch in anderen Wiener Bezirken die ersten BeRTA-Projekte in Umsetzung. Die Begrünung einer Fassade eines denkmalgeschützten Gebäudes in der Rotenturmstraße, direkt beim Stephansdom, ist bereits fertiggestellt. Weitere Projekte in Wieden, in der Josefstadt und am Alsergrund sind bereits in Planung.
Dieses Projekt wird im Rahmen des Programms „Stadt der Zukunft” realisiert. „Stadt der Zukunft“ ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Es wird im Auftrag des BMK von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) abgewickelt.