Statistisch belegt: Der Welt geht es besser, als wir glauben

Rosling_Gapminder-Karte
Rosling_Gapminder-Karte

Bad News verkaufen sich besser, deshalb sind die meisten Medien voll mit Berichten über Krankheiten, Katastrophen und Weltuntergangsszenarien. Nur allzu leicht lässt man sich davon anstecken. Die Annahme, dass alles immer schlechter wird, ist aber ganz einfach falsch. Gapminder Ola Rosling hat mit seinem Vater eine Software entwickelt, die internationale Statistiken zugänglicher und verständlicher darstellt. Bei den Futuredays15 in Wien präsentierte er die auf Fakten beruhende Weltsicht: Die Welt ist besser, als wir glauben. Im Laufe der letzten Jahre sind das Einkommen und die Bildung weltweit gestiegen, die Sterblichkeit und die Katastrophen zurückgegangen.

Die Gapminder-Software wurde von der Gapminder-Stiftung, Stockholm entwickelt. Ziel der kostenlos auf der Gapminder-Website zur Verfügung stehenden Software ist es, durch Fakten die Welt einfach darzustellen. Mittels interaktiver Animation frei zugänglicher öffentlicher Statistiken (zum größten Teil der UN-Organisationen) wird eine auf Fakten beruhende Weltsicht ermöglicht.

Gapminder-Stiftung

Initiator der Gapminder-Stiftung ist Hans Rosling, Medizinprofessor aus Stockholm. Die Stiftung gibt es seit 2005, seit 2006 ist das das Programm Gapminder World veröffentlicht. Mittlerweile sind über 200 Trends von Indikatoren der internationalen Wirtschaft und Politik abrufbar – teilweise ab dem Jahr 1800. Dadurch ist es mit Gapminder möglich, statistische Daten zu verstehen, globale Phänomene und landesspezifische Entwicklungen visuell zu erfassen und vor allem Entwicklungen im Laufe der Zeit Revue passieren zu lassen.

Die Standardgrafik, die beim Aufrufen der Seite erscheint, zeigt das BIP pro Kopf auf der X-Achse und die Lebenserwartung auf der Y-Achse. Die Kreise symbolisieren Länder und liefern weitere Informationen: Die Größe ist proportional zur Bevölkerung und die Farben stehen für den jeweiligen Kontinent. Die meisten Länder befinden sich bei BIP und Lebenserwartung in der Mitte der Karte – lediglich in Afrika und Teilen Asiens ist nach wie vor ein Aufholbedarf gegeben.

Klassische Arm-Reich-Aufteilung

Die klassische Arm-Reich-Aufteilung der Welt existiert in unseren Köpfen und sieht in der Realität ganz anders aus. Aber Ola Rosling möchte keinesfalls eine rundum heile Welt vorgaukeln, aber er möchte eine faktenbasierte Sicht vermitteln. Mit ein paar einfachen Fragen zur Todesrate durch Naturkatastrophen, der Impfrate von Kindern und der Dauer der Schulbildung von Frauen demonstriert er, dass man auch selbst bei sicher Geglaubtem ziemlich falsch liegen kann.

Sein Tipp: „Verfallen Sie nicht zu sehr dem Katastrophenszenarium der Medienwelt: Der Welt geht es besser, als sie dargestellt wird. Statistische Kennzahlen beweisen das.“ Deshalb kämpft er weiter für eine faktenbasierte Weltanschauung, die jeder verstehen und abrufen kann. Es ist ihm wichtig, die verheerende Unwissenheit zu bekämpfen. Denn letztlich entsteht die Zukunft zuerst in den Köpfen der Menschen. Ola Rosling: „Und ich möchte einen Teil dazu beitragen, dass diese Zukunft nicht von globalen Ignoranten geprägt wird, sondern von informierten Zukunftsexperten.“

Hans und Ola Rosling bei ihrem Vortrag „Wie man seine Ignoranz gegenüber der Welt reduziert“

Weitere Infos zum Thema
gapminder.org

Magazin Zoë 04/15

Siehe auch zum Thema:

http://imwebtv.at/zukunft_horx/

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